Schon das Wort Orangerie hat mich immer fasziniert, hatte ich zu Gambetti gesagt, es war das Lieblingswort meiner Lieblingswörter. Die Orangerie war so an den steil zum Ort abfallenden Felsen gebaut, daß die milde Sonne darüber immer die allen Pflanzen günstigste gewesen ist, die früheren Bauherren, hatte ich zu Gambetti gesagt, waren klug, klüger als die heutigen. Und das Verblüffende ist, daß sie nicht, wie heute, so lange, ja Jahre, an einem einzigen Bau gebaut haben, sondern nur kurze Zeit, ein Schloß für Jahrhunderte, hatte ich zu Gambetti gesagt, bauten sie mit allen Vorzügen, ja Raffinessen, in ein paar Monaten fix und fertig. Für eine plumpe und pervers unbrauchbare, häßliche Scheußlichkeit werden heute viele Jahre vergeudet und man fragt sich, wieso, hatte ich zu Gambetti gesagt. Jeder einzelne hatte damals Geschmack und jeder einzelne arbeitete zum Vergnügen. Das sieht man ja an den alten Bauwerken, die so restlos gelungen sind wie kein einziges heutiges. Jedes Detail an den alten Bauwerken ist mit Liebe gestaltet, hatte ich zu Gambetti gesagt, mit der größten Behutsamkeit, mit einem Kunstverstand und mit dem größten Geschmack auch in den sogenannten Nebensächlichkeiten. Die Orangerie ist nicht nur an die ideale Stelle, sondern auch mit dem größten Geschmack gebaut, hatte ich zu Gambetti geagt, ein Kunstwerk, das sich mit den herrlichsten derartigen Schöpfungen Norditaliens und in der Toscana ohne weiteres messen lassen kann. Ein jeder Baumeister ist ein kleiner Palladio gewesen, hatte ich zu Gambetti gesagt. Unsere heutige Baukunst ist verkommen, sie ist nicht nur geschmacklos, sondern auch zum Großteil unbrauchbar, sie ist in hohem und in höchstem Maße menschenfeindlich, während die frühere kunstvoll und menschenfreundlich gewesen ist.